OZ: Erinnerungen an Hans Rückauer

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Artikel aus der "Odenwälder Zeitung" vom 29.03.2003

Wald-Michelbach. (kko) Unter dem Motto "Musik macht Freude" präsentiert der Überwälder Museums- und Kulturverein zur Eröffnung der Saison 2003 des Überwälder Heimatmuseums eine Sonderausstellung, in deren Mittelpunkt die Wald-Michelbacher Gesangs- und Musikvereine stehen.

Außerdem erinnert die Ausstellung an Musikmeister Hans Rückauer, dessen Werk auch heute noch in ganz Deutschland unvergessen ist. Mehr als 80 Besucher drängten sich im Foyer des Museums und brachten damit zum Ausdruck, welche Bedeutung die Vereine als Kulturträger haben.

Der Männergesangverein Union 1873 eröffnete die kleine Feier mit dem Lied "Bergheimat", Bernhard Fischer, langjähriger Vorsitzender des Vereins, erklärte anschließend im Namen der Union, der Verein freue sich sehr, sich in der Ausstellung präsentieren und die Eröffnung mitgestalten zu können. Bei der kleinen musikalischen Reise ging es den Sängern darum, ihr Hobby ein wenig vorzustellen und damit vielleicht einige Vorurteile abzubauen.

"Bergheimat", so Fischer weiter, sei das erste Lied gewesen, dass Chorleiter Hans-Joachim Karl seinerzeit mit dem Chor einstudierte. Fortgesetzt wurde das Programm mit "All night, all day", einem Lied, das der Chor beim Chorforum 2002 mit Professor Alfons Brandl erarbeitete. Das alljährliche Chorforum, erläuterte Fischer noch, habe der Verein eingeführt, um die Leistungsfähigkeit seiner Aktiven noch weiter zu steigern.

Nach den Liedvorträgen begrüßte Hans-Günther Morr, Vorsitzender des Überwälder Museums- und Kulturvereins, die Besucher und brachte seine Freude über ihre große Zahl zum Ausdruck. Herzlich bedankte er sich beim Chor der Union für die Gestaltung des Auftakts und die weitere Umrahmung. Ein ganz besonderer Gruß galt auch Bürgermeister Joachim Kunkel als Hausherr des Museums. Für ihn als Vorsitzenden sei es immer eine Freude, dass Kunkel durch regelmäßige Anwesenheit bei den Ausstellungseröffnungen sein Interesse am Verein bekunde.

Zur Sonderausstellung meinte Morr, Musik darzustellen, sei gar nicht einfach, Gesang sei ein Kurzzeiterlebnis, das nur schwer dokumentiert werden könne. Deshalb habe er sich auch ganz besonders über die hervorragende Zusammenarbeit zwischen den Vereinen gefreut. Sein Dank galt den Gesangvereinen Sängerbund, Union und 1951 sowie der Wald-Michelbacher Feuerwehrkapelle für ihre spontane Bereitschaft, mitzuwirken.

Zentrales Thema der Sonderausstellung sei natürlich Musikmeister Rückauer, dessen Wirken im weiteren Verlauf von Hans Karl dargestellt wurde. Glücklich war Morr aber auch über verschiedene Leihgaben von Privatleuten, die historische Instrumente aus ihrem Fundus zur Verfügung stellten. So könne der Museumsverein als absolute Besonderheit unter anderem ein Pandonion aus Südamerika, ein Taschenjagdhorn und sogar eine original Handharmonika des Raubacher Jockel präsentieren.

Morr wünschte sich, dass die Sonderausstellung bei den Bürgern des Überwaldes entsprechende Resonanz finde und für die Musikvereine den Effekt mit sich bringe, dass sie neue Freunde und vielleicht sogar Aktive gewinnen.

Auch Bürgermeister Kunkel meinte, es sei dem Museumsverein zur Saisoneröffnung wieder einmal gelungen, eine ganz besondere Ausstellung zusammenzustellen. Es sei schön, dass die Mitglieder des MGV Union sich die Zeit nahmen, die Eröffnung musikalisch zu umrahmen. Natürlich habe auch für ihn Musikmeister Rückauer eine ganz besondere Bedeutung gehabt, da er selbst in der Kurkapelle einige Jahre gemeinsam mit ihm musizierte.

Das Motto "Musik macht Freude" werde an den Sängern der Union deutlich sichtbar, wenn man in ihre Gesichter schaue. Deshalb freute Kunkel sich auch ganz besonders, dass im Chor so viele junge Aktive sind. Das entspreche sicher der Zielsetzung des Vereins. Natürlich begrüßte er auch, dass der Verein zahlreiche Freundschaften im In- und Ausland knüpfte. So verbinde Musik Menschen aller Nationalitäten. Allerdings könne man gar nicht soviel singen, wie erforderlich wäre, um die aktuelle Situation in der Welt zum besseren zu verändern, meinte er.

Ausführlich würdigte der Bürgermeister auch das Werk der Mitglieder des Museumsvereins, die es trotz angespannter finanzieller Situation der Gemeinde auch in den vergangenen Monaten wieder schafften, viel zu leisten und Projekte zu realisieren. Das habe die Jahreshauptversammlung vor einigen Tagen deutlich gezeigt. Auch im Jahr 2002 sei es dem Verein wieder gelungen, zahlreiche Menschen nach Wald-Michelbach zu bringen, und damit leisteten sie einen wichtigen Beitrag für die ganze Gemeinde.

Kunkel wünschte der Ausstellung viele Besucher, wenn dabei auch einige neue Freunde für die Musikvereine gefunden würden, wäre dies sicher wünschenswert. Der Union wünschte er viel Erfolg bei ihren Aktivitäten zum 130-jährigen Jubiläum, das in diesem Jahr gefeiert wird.